Gemeinsam gegen Ausgrenzung: Die ZuSichT-Studie für Teilhabe und Zusammenhalt

Einladung zur Studienteilnahme

Die jüngsten menschenverachtenden Aussagen von Björn Höcke über behinderte Schüler:innen haben in unserer Gesellschaft ein starkes Echo ausgelöst. In Reaktion darauf haben 18 deutsche Sozialverbände eine „Erklärung gegen Ideologien der Ungleichwertigkeit“ veröffentlicht, in der sie sich klar gegen Ausgrenzung aussprechen und sich für die Anerkennung aller Menschen einsetzen.

Das Forschungsprojekt ZuSichT der Universität Bielefeld und des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt unterstützt diese Erklärung nachdrücklich und setzt sich aktiv für den Abbau von Barrieren und für Partizipationsmöglichkeiten für alle ein. Unser vorrangiges Anliegen ist die Förderung der Teilhabe und Gleichberechtigung von Menschen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen.

Im Rahmen des Projekts ZuSichT erforschen wir die Wahrnehmung von Teilhabe und Zusammenhalt durch Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen und Behinderungen. Wir befragen Personen unabhängig von ihrem persönlichen Verhältnis zu Behinderung. Dies ermöglicht uns Vergleiche und ein umfassendes Bild.

Ein Beirat, bestehend aus Menschen mit unterschiedlichen Behinderungserfahrungen, begleitet und kommentiert unsere Forschungsarbeit. Ihre Perspektiven sind von unschätzbarem Wert, da sie sicherstellen, dass unsere Studie vielfältig und inklusiv ist. So bleiben wir auch aufmerksam für Verbesserungspotenzial unserer Arbeit.

Im Rahmen unserer Erhebungen besuchen wir Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) mit unserem möglichst barrierearmen Fragebogen, um die Stimmen der dort beschäftigten Personen in unsere Untersuchungen einzubeziehen. Dabei sind uns bereits viele Meinungen und Anliegen begegnet: Viele Menschen in WfbM sehnen sich nach Anerkennung und Wertschätzung von Seiten der Gesellschaft. Sie möchten nicht nur am Rande dabei sein, sondern in allen gesellschaftlichen Bereichen vollständig teilhaben. Dies spiegelt sich besonders im Wunsch nach angemessener Bezahlung wider, da der derzeitige Grundbetrag von 126 Euro monatlich als sehr ungerecht und unzureichend empfunden wird. Der große Wunsch nach Teilhabe und Zugehörigkeit bleibt oft unerfüllt. Mit der Beeinträchtigung an sich kann häufig gut gelebt werden, aber nicht mit der Ausgrenzung. Die wichtigen Beiträge zur Gesellschaft und die Rechte von Menschen – ungeachtet von Beeinträchtigungen – sollen anerkannt werden. Bisher sind viele Menschen eher oder sehr vorsichtig im Umgang mit anderen Menschen, da sie schon oft schlechte Erfahrungen gemacht haben.

Die Studie ZuSichT verfolgt das Ziel, diese Anliegen sichtbar und hörbar zu machen und dazu beizutragen, dass Ausgrenzung und Ungleichwertigkeit der Vergangenheit angehören. Die Vielfalt unserer Gesellschaft ist eine Stärke, die es zu schützen und zu fördern gilt.

Wir möchten Sie herzlich dazu einladen, an unserer Studie teilzunehmen und gemeinsam mit uns an einer inklusiven Zukunft zu arbeiten. Die Befragung läuft bis zum 15. September 2023. Sie ist in einfacher Sprache geschrieben, es gibt Tonaufnahmen und Symbole zur einfacheren Bearbeitung und Videos in Deutscher Gebärdensprache. Darüber hinaus steht die Befragung auch in englischer Sprache zur Verfügung, ebenfalls mit Tonaufnahmen und Symbolen.

Für weitere Informationen zur Teilnahme oder um uns Ihre Gedanken mitzuteilen, besuchen Sie bitte unsere Webseite oder kontaktieren Sie uns unter zusicht.soz@uni-bielefeld.de. Hier können Sie auch Papierfragebögen bestellen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Das Team des Projekts ZuSichT

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