Raum und Region

Das Forschungsfeld Raum und Regional analysiert und verortet gesellschaftlichen Zusammenhalt anhand von lokalen Strukturen und untersucht die Unterschiede zwischen ländlichem und urbanem Raum.

Gesellschaftlicher Zusammenhalt konstituiert und reproduziert sich in Interaktionen „vor Ort“, in realen wie virtuellen Räumen, wobei auch die Ordnungen politischer Vergesellschaftungen in aller Regel sozialräumlich definiert sind. Wie wird gesellschaftlicher Zusammenhalt in bestimmten Regionen gestaltet? Von welchen raumbezogenen Faktoren wird er bestimmt? Welche Konflikte treten auf und wie werden sie gelöst? Das Forschungsfeld Raum und Region analysiert die Determinanten, Folgen, Konflikte und Potentiale bestehender (zum Beispiel Nachbarschaften, HAN_F_01, HAN_F_02) und entstehender Raumverbindungen (zum Beispiel Stromtrassen, HAN_F_03) sowie räumlich-manifester Bewegungen (zum Beispiel Migration, HAL_F_01, HAL_F_02).

Räume der Inklusion

Welche Rolle spielen beispielsweise Nachbarschaften, nicht intendierte Begegnungen, Raumgestaltungen, Um- oder Zuzüge, Verwaltungserfahrungen, kleine Selbständige, Netzwerke, Orientierungen, Organisationen, kommunale Infrastrukturen, Institutionen, Identitäten und öffentliche Räume für den sozialen Zusammenhalt (BIE_F_02, BIE_F_04, HAL_F_04, HAN_F_01, HAN_F_02, HAN_F_03)? Die Projekte HAN_F_01, HAN_F_02 und HAN_F_04 untersuchen detailliert die Verknüpfung von Interaktionen und Ordnungen. Die zugrundeliegende Annahme ist, dass Zugehörigkeit und Partizipation, soziale Schließungen und kulturelle Konflikte, Bedrohungen und Innovationen im Zusammenspiel von Interaktion und Ordnung je nach Kontext und Vorbedingungen Zusammenhalt zerstören, erhalten und erneuern können. Mit Blick auf Raum und Region ist zudem die Erwartung verknüpft, dass inklusive Formen und ermöglichende Strukturen des Zusammenhalts eine stärkende Wirkung für die Tragfähigkeit lokaler Demokratie haben. Der interregionale, aber auch der internationale Vergleich, der gemeinsam mit den Projekten LEI_F_02; LEI_F_09; LEI_F_10; LEI_F_13; LEI_F_14 durchgeführt wird, soll hier weiterführende und systematisierende Erkenntnisse bringen. Ein quantitatives Regionalpanel des Forschungsfelds erlaubt die Dauerbeobachtung von Grundelementen der Konstitution und Veränderung von sozialem Zusammenhalt. Der als wiederholte Querschnittbefragung angelegte Regionalsurvey wird als standortübergreifende Kooperation der Projekte HAL_F_01, HAN_F_01, HAN_F_02, HAN_F_04, GÖT_F_02, BIE_F_04 durchgeführt.

Stadt und Land

Wesentliche Differenzen zwischen Land und Stadt, zwischen Stadtteilen und zwischen weiter gefassten Landesteilen können mit diesem neuen Instrument zunächst beschrieben und dann mittel- und langfristig beobachtet werden. In begleitenden qualitativen Studien geraten Prozesse des Zusammenspiels von intermediären Verbänden, kollektiven Akteuren, halböffentlichen Interaktionen, lokalen Identitäten, Netzwerken und sozialem Zusammenhalt in den Fokus der Betrachtung (BIE_F_06 / BRE_F_04, BRE_F_03, HAL_F_04, HAN_F_02, HAN_F_04). Methodisch werden deshalb quantifizierende Datenanalysen (auf Basis des Regionalpanels und von Social-Media-Daten sowie sozialräumlichen Sekundärdaten) mit qualitativen Methoden der Beobachtung, Interviews, Ethnografie und Gruppendiskussionen triangulativ verknüpft. Wir erwarten, dass die Ergebnisse des Forschungsfelds in der Summe der Teilprojekte eine Analyse des Zusammenspiels von Legitimationskonflikten des Zusammenhalts und der (Nicht-)Korrespondenz von Vor-Ort-Erfahrungen und Ordnungen erlauben. Der sozialräumliche Zugang des Forschungsfelds ermöglicht darüber hinaus vielfältige Anknüpfungspunkte für Transferforschung und Transfer in die Gesellschaft. Dieser wird im Schwerpunkt auf Möglichkeiten von (veränderten) intermediären Organisationen und von Dialogen und Interventionen „vor Ort“ fokussiert (HAL_T_01, HAL_T_02, HAL_T_03). Begleitend untersucht das Projekt HAN_F_05, wie Transferaktivitäten und partizipative Forschungsansätze so konzipiert und durchgeführt werden können, dass sie zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen, und wie sie im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Nachhaltigkeit bewertet werden können.

Hier finden Sie eine Liste aller Forschungs- und Transferprojekte.

Forschungsprojekte

BIE_F_02
Überregionale und regionale Bedeutung des gesellschaftlichen Zusammenhalts: Konzeptionen und Messungen relevanter Konstrukte
» Projektbeschreibung
BIE_F_04
Zusammenhalt in und durch Nachbarschaften – Stadtteilstudien und Regionalpanel NRW und Niedersachsen
» Projektbeschreibung
BIE_F_06
Proteste und gesellschaftlicher Zusammenhalt: Lokale Konfliktdynamiken im Vergleich
» Projektbeschreibung
BRE_F_02
Qualitatives Panel: Milieuspezifische Praktiken der Gefährdung und Wahrung gesellschaftlichen Zusammenhalts
» Projektbeschreibung
BRE_F_04
Proteste und gesellschaftlicher Zusammenhalt: Lokale Konfliktdynamiken im Vergleich
» Projektbeschreibung
GÖT_F_01
Qualitatives Panel: Milieuspezifische Praktiken der Gefährdung und Wahrung gesellschaftlichen Zusammenhalts
» Projektbeschreibung
GÖT_F_02
Wer trägt die Verantwortung für öffentliche Güter? Zu Theorie und Praxis gesellschaftlichen Zusammenhalts
» Projektbeschreibung
HAL_F_01
Regionalpanel: Migration und Zusammenhalt
» Projektbeschreibung
HAN_F_01
Zusammenhalt in und durch Nachbarschaften – Stadtteilstudien und Regionalpanel NRW und Niedersachsen
» Projektbeschreibung
HAN_F_02
Räume der Begegnung und des Zusammenhalts – eine Vergleichsstudie in Halle und Hannover
» Projektbeschreibung
HAN_F_03
Zusammenhalt durch Beteiligung? Infrastrukturplanung in Deutschland
» Projektbeschreibung
HAN_F_04
Zivilgesellschaftliche Verantwortungsübernahme für gesellschaftlichen Zusammenhalt „vor Ort“
» Projektbeschreibung
HAN_F_05
Transfer erforschen – Transfer gestalten: Evidenzbasierter Wissenstransfer als Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt
» Projektbeschreibung
LEI_F_11
Raumsemantiken populistischer Diskurse im internationalen Vergleich
» Projektbeschreibung