Religiosität, Religion und Verschwörungsmentalität in der Covid-19-Pandemie

In: Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik 7, Nr. 2: 553–587

Autor:innen

Gert Pickel, Verena Schneider, Susanne Pickel, Cemal Öztürk und Oliver Decker

Abstract

Die Covid-19-Pandemie rückt Verschwörungsmentalität in den Fokus des öffentlichen Interesses. Der Glauben an Verschwörungserzählungen reichte dabei weit über radikale Kreise hinaus. Die Covid-19-Pandemie fungierte (nicht nur) in Deutschland als „Booster“ für die Sichtbarkeit und Öffentlichkeit von Verschwörungsmentalität. Der vorliegende Artikel analysiert mit Daten von 2020 die Beziehungen zwischen Religiosität, Religionszugehörigkeit und Verschwörungsmentalität. Dies geschieht auf der Basis der Feststellung, dass eine Verschwörungsmentalität eine demokratische politische Kultur untergräbt. Überlegungen zum autoritären Charakter von Adorno bestätigend, scheinen Esoteriker und fundamentalistische Gläubige nur begrenzt offener für Verschwörungserzählungen. Wichtiger ist, dass religiöse Gruppen als zentrale Personifizierung für die dunklen Mächte hinter den ausgemachten Verschwörungen dienen. Neben antisemitischen Ressentiments ist auch antimuslimischer Rassismus in Verschwörungserzählungen präsent, wie nicht zuletzt die Verschwörungserzählung vom „Großen Bevölkerungsaustausch“ zeigt.

Quellen

Pickel, Gert, Verena Schneider, Susanne Pickel, Cemal Öztürk und Oliver Decker. 2023. Religiosität, Religion und Verschwörungsmentalität in der Covid-19-Pandemie. In: Zeitschrift für Religion, Gesellschaft und Politik 7, Nr. 2: 553–587. doi: 10.1007/s41682-023-00163-2.

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