Politische Heuristiken

Abstract

Seit Herbert Simons Kritik am Rationalitätsbegriff ist allgemein anerkannt, dass dem politischen Entscheiden die Vollständigkeit der Informationen nicht in Aussicht steht, die das Ideal einer optimalen Zielerreichung voraussetzen würde. Vielmehr zeichnet es sich durch den Einsatz mentaler Modelle aus, die aber allenfalls befriedigende Lösungen auf den Weg bringen können. Insbesondere die Heuristikenforschung hat hier innovative Zugänge geschaffen und der vorliegende Beitrag skizziert in zwei kurzen Schritten mögliche politikwissenschaftliche Übersetzungen. Dazu wird die Relevanz des Heuristikenbegriffs für die Regierungsforschung herausgestellt, bevor die beiden zentralen, aber unterschiedlichen Modelle vorgestellt werden: der verhaltensökonomische Ansatz und der Ansatz der ökologischen Rationalität.