Soziale Dynamiken und Konflikte in der Justiz

INRA_B05 – Projekt des FGZ Leipzig

Ausgehend von der Verbreitung von Vorurteilen, Ressentiments und ethnozentrischen Einstellungen in der deutschen Bevölkerung wird untersucht, inwieweit diese innerhalb von Institutionen im Denken und Handeln der Beschäftigten zum Tragen kommen. Für die Justiz liegen entsprechende Befunde zu den Bedingungen, unter denen rassistische und ressentimenthafte Einstellungen handlungsleitend werden, bisher nicht vor.

Das Projekt soll mit einer Fallstudie zu Sachsen diese Lücke schließen und Auskunft über die politische Kultur von Institutionen des Justizsystems geben. Es wird untersucht, inwiefern bestimmte institutionelle Praktiken und Normen mit rassistischen Denkweisen zusammenhängen, wie autoritäre Bedürfnisse gefördert und welche Vorstellungen von Gesellschaft dabei geformt werden. In der Studie werden neben dem Justizvollzug auch Staatsanwaltschaften und Gerichte in den Blick genommen.

Gruppendiskussionen mit Behördenvertreter:innen

Im Forschungsprojekt werden Gruppendiskussionen mit Behördenvertreter:innen durchgeführt und sinnrekonstruktiv ausgewertet. In Gruppendiskussionsstudien konnte gezeigt werden, wie sich Vorurteilsnormen in Gruppen durchsetzen, aber auch wie entsprechende Hegemonien in Frage gestellt werden können. Ziel der Studie ist es, neben Risiko-und Schutzfaktoren auch mögliche und notwendige Interventionen aufzuzeigen, um antidemokratische Dynamiken in der Justiz entgegenwirken zu können.

Projektleiter:innen und Kontakt

Prof. Dr. Oliver Decker
Leipzig

Prof. Dr. Oliver Decker

Prof. Dr. phil. Oliver Decker, Dipl.-Psych., lehrt Sozialpsychologie und interkulturelle Praxis an der Sigmund-Freud-Universität…
oliver.decker@uni-leipzig.de

Projektmitarbeiter:innen

 Natalie Gittner
Leipzig

Natalie Gittner

Natalie Gittner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am FGZ-Teilinstitut  in Leipzig und hat Psychologie in Arbeit, Bildung und…
natalie.gittner@uni-leipzig.de
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