Transfer erforschen – Transfer gestalten: Evidenzbasierter Wissenstransfer als Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt

HAN_F_05 – Projekt des FGZ Hannover

Zielsetzung / Fragestellung

Dieses Projekt betrachtet gesellschaftlichen Zusammenhalt als abhängige Variable und untersucht im Rahmen eines empirisch-analytischen Beitrags, wie Wissenstransfer so gestaltet werden kann, dass er gesellschaftlichen Zusammenhalt positiv beeinflusst. In Zeiten emotionaler politischer Diskurse, kann – so unsere These – eine partizipative und transferorientierte Wissenschaft in zweierlei Hinsicht zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen. Zum einen fördert eine partizipative Wissensgenerierung das Verständnis für und die Anerkennung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, was wiederum zur Versachlichung gesellschaftlicherer Debatten beiträgt. Zum anderen können Wissenstransfer und insbesondere partizipative Projekte, in denen Akteur*innen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen mitwirken, Impulse für gesellschaftliches Engagement und soziale Innovationen geben.

Ziel dieses Projekts ist es, empirisch gesicherte Erkenntnisse dazu zu gewinnen, wie durch evidenzbasierten Wissenstransfer gesellschaftlicher Zusammenhalt gefördert werden kann (Arbeitspaket (AP) 1). Zudem sollen gewonnene Erkenntnisse zeitnah in FGZ-Projekte zur Unterstützung des Transfers und der Partizipation im Hinblick auf die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts eingebracht werden (AP 2).

Das Projekt unterstützt Akteur*innen aus Wissenschaft und Praxis während der Laufzeit des FGZ und darüber hinaus darin, ihre Forschungs- und Transferaktivitäten so zu gestalten, dass sie wirksam zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen können.

Im Rahmen von AP 1 „Transfer erforschen“ werden die Transferaktivitäten eines abgeschlossenen Projekts sowie zweier laufender Projekte, die einen hohen Transfer- bzw. partizipativen Anteil aufweisen und sich thematisch mit gesellschaftlichem Zusammenhalt befassen, (begleitend) untersucht. Konzept und Methodik dafür werden in Kooperation mit den Teilinstituten Halle und Bremen entwickelt, um eine komparative Untersuchung über mehrere Standorte hinweg zu ermöglichen.

Die Analyse erfolgt entlang der folgenden Leitfragen:

1. Wie werden Transferaktivitäten und partizipative Forschungsansätze in Forschungsprojekten zum Thema gesellschaftlicher Zusammenhalt konzipiert, durchgeführt und evaluiert?

2. Wie werden Transferaktivitäten und partizipative Forschungsansätze von Praxispartner*innen angenommen, umgesetzt und im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und Nachhaltigkeit bewertet?

Im Rahmen von AP 2 „Transfer gestalten“ kooperiert dieses Projekt mit anderen FGZ-Projekten im Teilinstitut Hannover und unterstützt diese bei der Umsetzung ihrer projektspezifischen Transferaktivitäten. Die Unterstützung erfolgt durch evidenzbasierte Impulse und Interventionen auf Grundlage der in AP 1 erzielten Erkenntnisse über Formate, Erfolgsfaktoren, Herausforderungen und Wirkungen des Wissenstransfers für gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Thematischer Bezug zu gesellschaftlichem Zusammenhalt

Wesentliches Merkmal dieses Projekts ist die Befassung mit evidenzbasiertem Wissenstransfer und partizipativer Wissenschaft als Beiträge zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts sowie dabei insbesondere mit der räumlichen Dimension, das heißt Räumen als Ausdruck und Bedingung ebendieses Zusammenhalts. Diese Schwerpunktsetzung basiert auf zwei Annahmen: erstens, dass die Wissenschaft einen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten kann, indem sie Debatten versachlicht, kritisches Denken fördert und damit Pauschalisierung und Vorurteilsbildung entgegenwirkt; zweitens, dass sie durch partizipative und transferorientierte Projekte konkretes Engagement vor Ort für die evidenzbasierte Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen initiieren und fördern kann. Damit die Wissenschaft in der Gesellschaft Anerkennung finden und diese Funktionen erfüllen kann, muss sie in Dialog mit der Gesellschaft treten. Damit dies gelingt, müssen Forschungsprojekte und Transferaktivitäten unter Beteiligung aller relevanten Stakeholder geplant, unterschiedliche Wissensbestände integriert und Arbeitsergebnisse adressatengerecht kommuniziert werden.

Dieses Projekt leistet dazu einen Beitrag, indem es anhand von Fallstudien, die sich thematisch mit gesellschaftlichem Zusammenhalt befassen, die Formate, Erfolgsfaktoren, Herausforderungen und Wirkungen von partizipativen und transferorientierten Projekten analysiert und daraus Handlungsempfehlungen ableitet. Geplant sind eine Handreichung für die Wissenschaft mit Anregungen für die Gestaltung von partizipativen und transferorientierten Forschungsprojekten als Grundlage für den Ausbau des Transfers in der Verstetigungsphase des FGZ sowie eine Informationsbroschüre, die Praktiker*innen aus den FGZ-Untersuchungsregionen dabei unterstützt, realistische Erwartungen zu formulieren und als gleichberechtigte Partner*innen an Projekten teilzunehmen. Die Ergebnisse sollen dazu beitragen, dass Wissenschaft nachhaltig in die Gesellschaft hineinwirkt und damit den oben geschilderten Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten kann.

Projektleiter:innen und Kontakt

Prof. Dr. Rainer Danielzyk
Hannover

Prof. Dr. Rainer Danielzyk

Professor Rainer Danielzyk ist Generalsekretär der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL) und…
danielzyk@umwelt.uni-hannover.de

Laufzeit, Cluster und Forschungsfelder

Laufzeit:

06 / 2020 – 05 / 2024

Cluster und Forschungsfelder:

  • Cluster 2: Strukturen, Räume und Milieus des Zusammenhalts
  • C2: Milieu und soziale Ungleichheiten
  • C2: Raum und Region

FGZ-interne Kooperationspartner:innen

PD Dr. Sylvia Herrmann
Hannover

PD Dr. Sylvia Herrmann

Dr. Sylvia Herrmann ist Privatdozentin am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover. Sie hat an der Universität…
herrmann@umwelt.uni-hannover.de
Prof. Dr.-Ing. Frank Othengrafen
Hannover

Prof. Dr.-Ing. Frank Othengrafen

Prof. Dr. Frank Othengrafen hat im April 2019 die Leitung des Fachgebiets Stadt- und Regionalplanung übernommen. Zuvor war er…
frank.othengrafen@tu-dortmund.de
Prof. Dr. Günter Warsewa
Bremen

Prof. Dr. Günter Warsewa

Schwerpunkte meiner Forschungsarbeit lagen neben empirischen, industriesoziologischen Studien im Göttinger SOFI später an der…
gwarsewa@iaw.uni-bremen.de
Dr. Peter Bleses
Bremen

Dr. Peter Bleses

Diplom-Politologe, Dr. rer. pol., Abteilungsleiter am Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität und Arbeitnehmerkammer Bremen,…
pbleses@uni-bremen.de
Prof. Dr. Winfried Kluth
Halle

Prof. Dr. Winfried Kluth

Prof. Dr. Winfried Kluth ist Inhaber eines Lehrstuhls für Öffentliches Recht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er…
winfried.kluth@jura.uni-halle.de
Dr. Holger Backhaus-Maul
Halle

Dr. Holger Backhaus-Maul

Dr. Holger Backhaus-Maul, hat Soziologie, Verwaltungs- und Sozialwissenschaften an der Universität Bielefeld, der Deutschen…
holger.backhaus-maul@paedagogik.uni-halle.de
Prof. Dr. Andreas Petrik
Halle

Prof. Dr. Andreas Petrik

Dr. Andreas Petrik ist Professor für Didaktik der Sozialkunde/ Politische Bildung am Institut für Politikwissenschaft der…
andreas.petrik@politik.uni-halle.de
Prof. Dr. Astrid Lorenz
Leipzig

Prof. Dr. Astrid Lorenz

Astrid Lorenz ist Professorin für das Politische System der Bundesrepublik Deutschland und Politik in Europa sowie Dekanin der…
astrid.lorenz@uni-leipzig.de
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